Fotografie Stichworte

Beobachtungen und Fragen zur Haltung im privaten und öffentlichen Raum, Beantwortung durch den Körper, dokumentarisches und inszeniertes Untersuchen und romantisches Betrachten

September 2017

Halten der Form – Brechen der Form

„Die Verwandlungen und die Konzentration (beim) Tanzen brechen die Schale der puren Form …“ Zitat von Yumiko Yoshioka

Die Form wird begrifflich meist mit der äußeren Gestalt, der Erscheinung gleichgesetzt. Auch eine weiterführende Bedeutung, die die Form als festgelegte Verhaltensweise, als vorgeschriebene Art (des Verhaltens) erklärt, kann einbezogen werden.

Diese Form wird im Tanz also gebrochen: In der Konzentration und in der unerwarteten Wandlung verliert sich die Betrachtung der äußeren Form. In diesem Zustand IST die Künstlerin. Sie verliert die Distanz, betrachtet sich nicht von Außen.

Zwischen der Gestaltung, der Wiederholung von Formen und Verhaltensmustern und diesem IST Zustand entsteht eine Spannung. Das Erforschen der Bewegungsmuster ist neben dem Sein im Butoh gleichrangig bedeutend für Stephanie movall – sowohl in der Performance als auch in der Fotografie.

 

im Vorfeld zur Performance KONFLIKTFERTIG, Juni 2017

Performance ARBEIT im Studio KI Graz, Choreographie Yumiko Yoshioka, Orga Klaus Seewald und Monika Zöhrer, Raum Kulturinitiative Graz, Mai 2017

 

Butoh

Bereits beim Schminken, dann konkret in der Performance verändert sich die Haltung: „Butoh ist das, was unerwartet aus mir /durch mich (hervor-)kommt.“ So Stephanie movalls Antwort auf die Frage, was Butoh für sie bedeutet. In einer größeren Gruppe und einer Rahmenchoreografie – gleich im Alltag – sind solche Momente seltener wahrzunehmen. Jedoch liegt gerade der Reiz darin, nicht eine Form zu tanzen und darzustellen, sondern im Moment zu sein. Auch bei der Entwicklung einer Einzelarbeit oder einer Performance zu Zweit ist der Perspektivwechsel zwischen dem Betrachten der äußeren Form und Butoh höchst fruchtbar.

April 2017

Performance TOTENTANZ

in St. Johann Baptist München, 2017, Choreografie Stefan Maria Marb